Samstag, 29. November 2008
Teaching PR in offenen Räumen
Besondere Herausforderung bedeutet das heute, wo Studierende mit Laptops, die via W-Lan mit dem Internet verbunden sind, noch während man als Lehrernde spricht im Internet die vorne vorgetragenen Fakten selbst nachrecherchieren können - und damit fallweise Neues, nicht Vorgetragenes finden.
Ein Fallbeispiel:
Ein Akronym für die Qualität von Kommunikationszielen lautet SMART. Das funktioniert, in Bezug auf die Kommunikation, sowohl in Deutsch (spezifisch, messbar, angemessen, realistisch, terminbezogen) als auch in Englisch (specific, measureable, achievable, resourced, time bound). Es kann aber auch - je nach Anwendungsgebiet - noch ganz andere Wörter mit den passenden Anfangsbuchstaben beinhalten: A kann für attraktiv stehen (im Projektmanagement), für akzeptiert (im Bereich Mitarbeiterkommunikation) usw. Und das nur auf die deutsche Sprache bezogen. Wenn man in einer LV-Einheit auf eine erschöpfende Anzahl der Qualitäten, für die die Anfangsbuchstaben SMART stehen können, eingehen würde, könnte man andere Dinge glatt vergessen und ewig darüber reden. Da stößt man schnell an die Grenzen kollaborativen Lernens.
Freitag, 28. November 2008
Endlich PR-Professur in Österreich (Nachtrag für 21. Oktober 2008)
Der Theorieentwurf seiner Antrittsrede - nachzulesen auf der PRVA-Homepage und dankenswerter Weise dort im Wortlaut veröffentlicht - stellt die Organisationskommunikation im wahrsten Sinne des Wortes in den Mittelpunkt: Dort, auf der Meso-Ebene sei PR das Management der Organisationskommunikation. Darüber, auf der Makro-Ebene bezeichne PR die öffentlichen Beziehungen einer Organisation zur gesamten Umwelt. Und auf der Mikro-Ebene darunter spreche man von PR-Aktivitäten. PR als Management der Organisationskommunikation habe laut Szyszka Regelungs-, Beobachtungs- und Analysefunktion, sei strategisch ausgerichtet und "habe ein Mandat", wie er es nennt. Im vollen Zitat heißt es:
- PR-Arbeit ist – um es systemtheoretisch auszudrücken – mit ihrem eigenen funktionalen Code an den Code des Muttersystems – die eigene Organisation – gebunden. Art und Umfang der Funktionalisierung übertragen – wenn man so will – ein Mandat.
- PR-Arbeit ist damit immer Interessenvertretung.
- PR-Arbeit muss organisationalen Nutzen stiften, sonst bedürfte es ihrer nicht.
- PR-Arbeit kann keine Sonderform von Journalismus sein. So genannte „konvertierte“ Journalisten etwa, die in die PR-Arbeit wechseln, wechseln nicht nur in ein anderes Rollensystem, sondern auch in eine andere Art von Rollensystem mit anderen Rollenerwartungen.
- PR-Arbeit kann damit auch keine Sonderform der Werbung oder Verkaufsförderung sein, denn der Absatzmarkt eines Unternehmens deckt nur einen Ausschnitt des Netzwerks der öffentlichen Beziehungen ab.
Wenn Szyszka bei der weiteren Konkretisierung seines Theoriebildes der PR auf Klaus Merten referiert, dann fand ich das vor diesem Publikum besonders interessant: Zu Beginn des Jahres 2008 löste Klaus Merten mit der These, PR prinzipiell als "das Differenzmanagement zwischen
Fakt und Fiktion durch Kommunikation über Kommunikation in zeitlicher, sachlicher und sozialer Perspektive" (Quelle: Kommunikationsmanagement, Luchterhand, März 2008) zu betrachten, große Kontroversen in der PR-Szene Deutschlands aus. Der Deutsche Rat für PR fühlte sich berufen, gegenüber Merten eine Missbilligung auszusprechen, der PR-Report veröffentlichte - fast zeitgleich mit Szyszkas Antrittsvorlesung - die Reaktion Mertens.
Donnerstag, 27. November 2008
Fostering communication and discussion about the European Union
Alle Kanäle (klassische Pressearbeit, Foto- und Video-Produktion sowie Social Media) werden von ihnen bedient.
Auftraggeber für das FH-Projekt sind das Forum Politische Bildung Steiermark und Bernhard Possert als Projektleiter.
Hier finden sich Fotos zum Projekt an sich und (fand sich) der Live-Stream der ersten öffentlichen Diskussionsveranstaltung heute Abend im Medienzentrum Steiermark.
Aus PR-Sicht zu diskutieren wird sein, inwieweit sich die unterschiedlichen Namen, die im Projekt verwendet werden, strategisch positiv einsetzen lassen oder negativ wirken.
Mittwoch, 26. November 2008
Live-Stream von der PRVA-Gala 2008
Sie tun dies als Journalisten, Nachwuchsjournalisten - und ich bin neugierig, was dabei an PR-Diskussionen entstehen wird. Dazu in späteren Posts.

Fachlandkarte PR
Ich gehe dabei von den Typen öffentlicher Kommunikation aus und stelle PR in die Mitte zwischen Journalismus und Werbung - hier sei auf die aktuell veröffentlichte PR-Definition von Klaus Merten verwiesen, der PR aus zwischen Journalismus und Werbung ansiedelt. Seiner Meinung nach ist PR das "Differenzmanagement zwischen Fakt und Fiktion durch Kommunikation über Kommunikation in zeitlicher, sachlicher und sozialer Perspektive" (u.a. veröffentlicht in der Loseblattsammlung "Kommunikationsmanagement" im Beitrag "Was sind Public Relations?", März 2008).
Der Stamm des Baumes der PR in meiner Grafik besteht aus all den Techniken und Fertigkeiten, die die PR-Arbeit, vornehmlich die Konzeptionstechnik, ausmachen. Wurzeln schlägt der Baum in wissenschaftlichen Disziplinen wie Soziologie, Psychologie, Linguistik, Betriebswirtschaft, Kulturwissenschaft. Und die Zweige des Baumes sind die unzähligen Ausformungen der PR, von Marken-PR bis Non-Profit-PR, von Investor Relations bis Politische PR, von Pressearbeit bis zu Eventplanung - mit weiteren Verzweigungen bis hin in einzelne Maßnahmen.
Mit dem Blick auf einen solchen Baum stellt sich mir das schier endlose Feld der PR einigermaßen strukturiert dar. Vor allem für Einsteiger überschaubar. Die Draft-Version meines PR-Baumes findet sich hier. Über andere Darstellungen zu diesem Thema freue ich mich sehr.